Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Wer fordert auf?

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Das könnte jetzt ein "heißes Eisen" sein. Hier gehen wohl die Meinungen stark auseinander. Trotzdem werde ich meine Sichtweise der Dinge beschreiben. Ich wäre ja nicht ich, wenn ich das nicht ein wenig hinterfragen würde oder zumindest das Ganze einmal in Frage stellen möchte.

 

Wer fordert beim TA auf? Klassisch. Also genau wie bei den anderen (zumindest allen mir bekannten) Tänzen: der Mann. Warum ist das so? Nun, historisch bedingt, klassisches Rollenverhältnis, etc., etc. Dies dürfte aber wohl nur die "eingefleischten" unter euch interessieren, denen die Entwicklung des Tango, die Ursprünge wichtig sind. Also lassen wir diesen Aspekt einmal beiseite.

 

Wer sich in der Tangoszene ein wenig um hört, der wird sicher auf die Fraktion derer stoßen, die es als einzig "richtige", ja, als einzig "mögliche" Option sehen, dass der Mann die Dame auffordert. Na gut, "ich Tarzan - du Jean". Wollen wir das heute auch noch so? Brauchen wir Männer das noch so? Sicher, es spricht ja nichts dagegen, die Auserwählte zu fragen. Aber wollen wir alles andere "ächten"? Wir "moderneren" Männer haben uns aber doch weiterentwickelt - oder?

 

Richtig schlimm wird es, wenn du dann hörst, dass eine Frau, die selbst auffordert "unten durch" ist. Okay, ich kann das erst einmal zur Kenntnis nehmen. Aber muss ich das jetzt wirklich verstehen? Was macht den diese Frau jetzt zur "Aussätzigen"? Ah, verstehe. Angst??? Haben Männer dann Angst vor dieser Frau? Will sie vielleicht sogar beim Tanz den Ton angeben? Muss ich jetzt Angst um mein "Mannsein", um meine Männlichkeit haben?

 

Diese - wohl kleine Fraktion - selbstbewusster Frauen, die das traditionelle Rollenverhältnis auch beim TA als etwas überholt ansehen. Diese Damen werden selber aktiv. Warum warten? Ich will! Ich nehme es - pardon ihn - mir! Klasse. Eine gleichberechtigte "Gegnerin" auf dem Parkett. Eine Herausforderung an mich als Mann. Wird es mir gelingen, dieses "Bündel an Selbstbewusstsein" zu bändigen?

 

In 99,9% der Fälle wird sich diese Frau dann beim Tanz als absolut "harmlos" erweisen. Sie hat mich aufgefordert. Mehr nicht. Sie wollte mich nicht entmachten, hat nicht gebissen, nichts. Sie wollte einfach Tanzen. Das kann doch wohl jeder Mann überleben - oder?

 

Eine Sonderstellung nimmt jetzt die auffordernde Frau ein, die eine andere Frau auffordert. Wobei ich hier schon beide Möglichkeiten gesehen habe. Die auffordernde, die anschließend die Führungsrolle übernimmt. Aber auch die auffordernde, die sich in die Rolle der Führenden begibt. Da triffst du dann Männer, die mit "solchen Frauen" niemals tanzen würden. Am Gesichtsausdruck dieser Männer kannst du förmlich sehen, wie "ekelhaft" es sein muss, mit solch ein Frau zu tanzen. Hmmmh. Also frag ich doch mal eben flux die betroffene Dame. Sie bestätigt mir, dass derlei Verhalten dazu führen kann, dass sie den Rest des Tages alleine auf ihrem Stuhl verbringen wird.

 

Stimmt. Solche "Monster" sollte man(n) direkt in die Strafecke verbannen und sie brandmarken. Wo war doch gleich das T-Shirt mit dem Aufdruck "Ich habe mit einer Frau getanzt!"? Vielleicht könnte sie sich durch öffentliche Geißelung auf der Tanzfläche wieder reinwaschen?!?!? Auweia! Hat also doch noch eine kleine Gruppe von "Homo Sapiens" irgendwo im Dschungel überlebt (und ist jetzt ausgerechnet auf dieser Milonga wieder aufgetaucht)? Bravo meine Herren. Wo war noch gleich euer T-Shirt mit dem Aufdruck: "Ich habe mein Gehirn heute zu Hause gelassen!"? Welches Gehirn?

 

Ich stelle mir dann immer vor, ich würde mit einem Mann tanzen (was gelegentlich im Training vorkommt) und deshalb würde anschließend keine Frau mehr mit mir tanzen. Weil ich dann "unrein" oder "versaut" wäre. Meine Herren, da sind uns die Frauen aber bei weitem voraus. Unbeteiligte Zuschauerinnen haben sich mir gegenüber jedenfalls noch nie abfällig über solche Paarungen geäußert.

 

Wobei wir bei der letztmöglichen Kombination wären: Männerpaare. Hier ist es ja egal wer auffordert. Ich persönlich habe noch keine beim Tanzen gesehen (Ausnahme: Training, Tanzstunden, Übungen). Allerdings haben mir bereits mehrmals Damen von einem gewissen "Reiz" desselben berichtet. Gibt es wohl so etwas wie "Frauenphantasien" beim TA? Etwa so wie die klassische "2-Frauen-Männerphantasie". Cool. Anscheinend emanzipieren sich die Frauen jetzt wirklich langsam. ;-)

 

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Das könnte jetzt ein "heißes Eisen" sein. Hier gehen wohl die Meinungen stark auseinander. Trotzdem werde ich meine Sichtweise der Dinge beschreiben. Ich wäre ja nicht ich, wenn ich das nicht ein wenig hinterfragen würde oder zumindest das Ganze einmal in Frage stellen möchte.

 

Wer fordert beim TA auf? Klassisch. Also genau wie bei den anderen (zumindest allen mir bekannten) Tänzen: der Mann. Warum ist das so? Nun, historisch bedingt, klassisches Rollenverhältnis, etc., etc. Dies dürfte aber wohl nur die "eingefleischten" unter euch interessieren, denen die Entwicklung des Tango, die Ursprünge wichtig sind. Also lassen wir diesen Aspekt einmal beiseite.

 

Wer sich in der Tangoszene ein wenig um hört, der wird sicher auf die Fraktion derer stoßen, die es als einzig "richtige", ja, als einzig "mögliche" Option sehen, dass der Mann die Dame auffordert. Na gut, "ich Tarzan - du Jean". Wollen wir das heute auch noch so? Brauchen wir Männer das noch so? Sicher, es spricht ja nichts dagegen, die Auserwählte zu fragen. Aber wollen wir alles andere "ächten"? Wir "moderneren" Männer haben uns aber doch weiterentwickelt - oder?

 

Richtig schlimm wird es, wenn du dann hörst, dass eine Frau, die selbst auffordert "unten durch" ist. Okay, ich kann das erst einmal zur Kenntnis nehmen. Aber muss ich das jetzt wirklich verstehen? Was macht den diese Frau jetzt zur "Aussätzigen"? Ah, verstehe. Angst??? Haben Männer dann Angst vor dieser Frau? Will sie vielleicht sogar beim Tanz den Ton angeben? Muss ich jetzt Angst um mein "Mannsein", um meine Männlichkeit haben?

 

Diese - wohl kleine Fraktion - selbstbewusster Frauen, die das traditionelle Rollenverhältnis auch beim TA als etwas überholt ansehen. Diese Damen werden selber aktiv. Warum warten? Ich will! Ich nehme es - pardon ihn - mir! Klasse. Eine gleichberechtigte "Gegnerin" auf dem Parkett. Eine Herausforderung an mich als Mann. Wird es mir gelingen, dieses "Bündel an Selbstbewusstsein" zu bändigen?

 

In 99,9% der Fälle wird sich diese Frau dann beim Tanz als absolut "harmlos" erweisen. Sie hat mich aufgefordert. Mehr nicht. Sie wollte mich nicht entmachten, hat nicht gebissen, nichts. Sie wollte einfach Tanzen. Das kann doch wohl jeder Mann überleben - oder?

 

Eine Sonderstellung nimmt jetzt die auffordernde Frau ein, die eine andere Frau auffordert. Wobei ich hier schon beide Möglichkeiten gesehen habe. Die auffordernde, die anschließend die Führungsrolle übernimmt. Aber auch die auffordernde, die sich in die Rolle der Führenden begibt. Da triffst du dann Männer, die mit "solchen Frauen" niemals tanzen würden. Am Gesichtsausdruck dieser Männer kannst du förmlich sehen, wie "ekelhaft" es sein muss, mit solch ein Frau zu tanzen. Hmmmh. Also frag ich doch mal eben flux die betroffene Dame. Sie bestätigt mir, dass derlei Verhalten dazu führen kann, dass sie den Rest des Tages alleine auf ihrem Stuhl verbringen wird.

 

Stimmt. Solche "Monster" sollte man(n) direkt in die Strafecke verbannen und sie brandmarken. Wo war doch gleich das T-Shirt mit dem Aufdruck "Ich habe mit einer Frau getanzt!"? Vielleicht könnte sie sich durch öffentliche Geißelung auf der Tanzfläche wieder reinwaschen?!?!? Auweia! Hat also doch noch eine kleine Gruppe von "Homo Sapiens" irgendwo im Dschungel überlebt (und ist jetzt ausgerechnet auf dieser Milonga wieder aufgetaucht)? Bravo meine Herren. Wo war noch gleich euer T-Shirt mit dem Aufdruck: "Ich habe mein Gehirn heute zu Hause gelassen!"? Welches Gehirn?

 

Ich stelle mir dann immer vor, ich würde mit einem Mann tanzen (was gelegentlich im Training vorkommt) und deshalb würde anschließend keine Frau mehr mit mir tanzen. Weil ich dann "unrein" oder "versaut" wäre. Meine Herren, da sind uns die Frauen aber bei weitem voraus. Unbeteiligte Zuschauerinnen haben sich mir gegenüber jedenfalls noch nie abfällig über solche Paarungen geäußert.

 

Wobei wir bei der letztmöglichen Kombination wären: Männerpaare. Hier ist es ja egal wer auffordert. Ich persönlich habe noch keine beim Tanzen gesehen (Ausnahme: Training, Tanzstunden, Übungen). Allerdings haben mir bereits mehrmals Damen von einem gewissen "Reiz" desselben berichtet. Gibt es wohl so etwas wie "Frauenphantasien" beim TA? Etwa so wie die klassische "2-Frauen-Männerphantasie". Cool. Anscheinend emanzipieren sich die Frauen jetzt wirklich langsam. ;-)

 

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