Heikvaldo: Tango-Argentino - Erfahrungen

Heikvaldo: Voleos und andere Verenkungen

(Kommentare: 0)

 

"Er mag kein Wahnsinnstänzer sein. Aber das ist egal. Ich werde ihn mögen. Und ich habe ihn gemocht. Wirklich, von Herzen gern gemocht. Bis er mir den ersten Voleo angedeutet hat." (...) "Da gehen einem folgende Gedanken durch den Kopf: “Vergewaltigt werden wäre schlimmer. Denn so kann ich zumindest die Takte zählen und weiß, wann es vorbei ist." (...)

"Kurz nach der schrecklichen Tanda in jenem Land, dessen Name nichts zur Sache tut, tanzte ich mit einem Schüler. Der war noch ganz neu und konnte nichts außer geradeaus gehen, ins Kreuz führen und ein paar anderen, einfachen Elementen.

Aber er tat das so schön, in einer beinahe vollkommenen Umarmung, dass ich die Augen schloss und den Moment genießen konnte. Denn wie... so oft im Leben geht es nicht um “was“, sondern um “wie“, und man würde sich so sehr wünschen, dass die Männer es verstehen." Quelle: tango-c-a-t.

 

 

Ich sitze mit ein paar Frauen am Tisch. Die eine Tanguera erzählt mit leidvoller Miene: "...und dann hat er so stark an meinem Arm gezogen ... und er drückt dabei immer so fest ... der reißt dich hin und her ... da wirst du wie eine Schaufensterpuppe behandelt". Eine andere meint: "Bei der Führung kommst du dir wie eingesperrt vor. Der packt dich mit einer Gewalt am Rücken ...". Bin ich froh ein Mann zu sein!

 

Und dann holt sich einer "meine" Tanzpartnerin. So weit alles easy. Wir anderen unterhalten uns weiter und die beiden tanzen. Nach 1-2 Minuten kommen sie wieder an unserem Tisch vorbeigetanzt. Aber was ist das? Sie hat ihre Hand vollkommen verkrampft auf seinem Rücken????  Und ihr Blick spricht Bände. Du kannst ihr Leiden an ihren Augen ablesen. Jetzt muss ich die beiden doch genauer beobachten. Was ist da los?

 

Er führt "Figuren", die sie nicht kann. Ich kenne ja ihr Repertoire. Es sollte es aber doch eigentlich auch merken. Sie also völlig gestresst im Versuch, all seine Wünsche zu erfüllen. Merkt er das nicht? Sie tanzt völlig verkrampft. Der muss Holzfäller sein. Besonders sensibler Typ. Ich bekomme richtig Mitleid mit ihr. Wäre es meine feste Partnerin, dann hätte ich dem wohl ein Ende gemacht. So stecke ich etwas in der Zwickmühle. Eingreifen oder nicht?

 

Klar, jetzt erklärt er ihr auf der Tanzfläche, was sie wie zu tun hat. Alle umstehenden (um-tanzenden) freuen sich über den "Stau". Warum "bedankt" sie sich nicht sofort bei ihm und ENDE? Sie traut sich wohl nicht. Er ist ja auch ziemlich "präsent". Als die Tanda vorbei ist "liefert" er sie wieder ab (naja, eigentlich hat sie sich eher wieder an unseren Tisch "geschleppt").

 

Da kann ich mit ihr zur Entschädigung anschließend nur ein paar ganz "vorsichtige" Tänze absolvieren. Sie klagt mir ihr Leid dabei. Er hat sie völlig überfordert. Also besonders sorgsam führen. Nur kein Rempler. Jetzt auch keine Drehungen, sondern kleine Schritte. Bis sie sich wieder beruhigt hat.

 

Beim nach Hause gehen bin ich mir sicher, Frauen wollen keine "Trophäen" sein (die auf dem Parkett stolz "herumgezeigt" werden). Sie wollen sich in erster Linie sicher und wohl beim Tanzen fühlen. Und wenn ich eine beim Tanz als Trophäe "erobern" will ... dann bitte zuerst mit Sorgsamkeit und Rücksicht und dann erst mit Können, Raffinesse, ... aber niemals mit "Gewalt"!

 

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"Er mag kein Wahnsinnstänzer sein. Aber das ist egal. Ich werde ihn mögen. Und ich habe ihn gemocht. Wirklich, von Herzen gern gemocht. Bis er mir den ersten Voleo angedeutet hat." (...) "Da gehen einem folgende Gedanken durch den Kopf: “Vergewaltigt werden wäre schlimmer. Denn so kann ich zumindest die Takte zählen und weiß, wann es vorbei ist." (...)

"Kurz nach der schrecklichen Tanda in jenem Land, dessen Name nichts zur Sache tut, tanzte ich mit einem Schüler. Der war noch ganz neu und konnte nichts außer geradeaus gehen, ins Kreuz führen und ein paar anderen, einfachen Elementen.

Aber er tat das so schön, in einer beinahe vollkommenen Umarmung, dass ich die Augen schloss und den Moment genießen konnte. Denn wie... so oft im Leben geht es nicht um “was“, sondern um “wie“, und man würde sich so sehr wünschen, dass die Männer es verstehen." Quelle: tango-c-a-t.

 

 

Ich sitze mit ein paar Frauen am Tisch. Die eine Tanguera erzählt mit leidvoller Miene: "...und dann hat er so stark an meinem Arm gezogen ... und er drückt dabei immer so fest ... der reißt dich hin und her ... da wirst du wie eine Schaufensterpuppe behandelt". Eine andere meint: "Bei der Führung kommst du dir wie eingesperrt vor. Der packt dich mit einer Gewalt am Rücken ...". Bin ich froh ein Mann zu sein!

 

Und dann holt sich einer "meine" Tanzpartnerin. So weit alles easy. Wir anderen unterhalten uns weiter und die beiden tanzen. Nach 1-2 Minuten kommen sie wieder an unserem Tisch vorbeigetanzt. Aber was ist das? Sie hat ihre Hand vollkommen verkrampft auf seinem Rücken????  Und ihr Blick spricht Bände. Du kannst ihr Leiden an ihren Augen ablesen. Jetzt muss ich die beiden doch genauer beobachten. Was ist da los?

 

Er führt "Figuren", die sie nicht kann. Ich kenne ja ihr Repertoire. Es sollte es aber doch eigentlich auch merken. Sie also völlig gestresst im Versuch, all seine Wünsche zu erfüllen. Merkt er das nicht? Sie tanzt völlig verkrampft. Der muss Holzfäller sein. Besonders sensibler Typ. Ich bekomme richtig Mitleid mit ihr. Wäre es meine feste Partnerin, dann hätte ich dem wohl ein Ende gemacht. So stecke ich etwas in der Zwickmühle. Eingreifen oder nicht?

 

Klar, jetzt erklärt er ihr auf der Tanzfläche, was sie wie zu tun hat. Alle umstehenden (um-tanzenden) freuen sich über den "Stau". Warum "bedankt" sie sich nicht sofort bei ihm und ENDE? Sie traut sich wohl nicht. Er ist ja auch ziemlich "präsent". Als die Tanda vorbei ist "liefert" er sie wieder ab (naja, eigentlich hat sie sich eher wieder an unseren Tisch "geschleppt").

 

Da kann ich mit ihr zur Entschädigung anschließend nur ein paar ganz "vorsichtige" Tänze absolvieren. Sie klagt mir ihr Leid dabei. Er hat sie völlig überfordert. Also besonders sorgsam führen. Nur kein Rempler. Jetzt auch keine Drehungen, sondern kleine Schritte. Bis sie sich wieder beruhigt hat.

 

Beim nach Hause gehen bin ich mir sicher, Frauen wollen keine "Trophäen" sein (die auf dem Parkett stolz "herumgezeigt" werden). Sie wollen sich in erster Linie sicher und wohl beim Tanzen fühlen. Und wenn ich eine beim Tanz als Trophäe "erobern" will ... dann bitte zuerst mit Sorgsamkeit und Rücksicht und dann erst mit Können, Raffinesse, ... aber niemals mit "Gewalt"!

 

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